Allgemein

Wundermuskelmittel mit Haken

Die Nachricht, dass Muskeln dank des Proteins PGC-1alpha ohne Ausdauertraining innert kürzester Zeit markant mehr leisten können, ließ da und dort Hoffnung auf ein neues Wundermittel aufkommen. Forschende der Universität Basel haben nun herausgefunden, dass das Ganze einen Haken hat. Mit einer «künstlichen» Mehrproduktion des Proteins steigt bei körperlicher Inaktivität das Risiko, an Übergewicht oder an einer Stoffwechselkrankheit wie Diabetes zu erkranken. Die Resultate wurden kürzlich in der US-Fachzeitschrift «Journal of Biological Chemistry» online veröffentlicht. Fit durch PGC-1alpha

Wer wünscht sich das nicht: Kein Sport, einfach eine Pille schlucken und fit werden und dabei essen können ohne zuzunehmen. So ganz wird das wohl vorerst nicht klappen. Die ersten Ergebnisse der Forschergruppe von Christoph Handschin vom Departement Biozentrum der Universität Basel sahen zunächst für Bewegungsmuffel durchaus vielversprechend aus. Die Forschenden hatten in Versuchen mit Mäusen herausgefunden, dass das Protein PGC-1alpha in der Ausdauerleistung des Muskels eine zentrale Rolle spielt. Mäuse, die mehr davon produzieren, konnten länger rennen, ohne dass sie dafür speziell trainiert werden mussten. Die erhöhte Produktion des Proteins regte die Muskelfasern an, als ob sie unter sportlicher Aktivität stünden.

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Studie entlarvt Ausreden von Alkoholsündern

Urintests auf bestimmte Abbauprodukte von Alkohol sind besser, als so mancher Alkoholsünder denkt: Sie lassen sich durch geringe Ethanolmengen, wie sie etwa in überreifen Bananen zu finden sind, kaum irritieren. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn, die kürzlich im International Journal of Legal Medicine erschienen ist (doi: 10.1007/s00414-010-0511-z). Wer positiv auf Alkohol getestet wird, kann sich also künftig wohl nicht mehr damit herausreden, er habe etwas Falsches gegessen oder getrunken.

Hintergrund der Untersuchung ist eine Frage, die in Fachkreisen seit längerem für Diskussionen sorgt: Ist der aktuelle Grenzwert für das Alkohol-Abbauprodukt Ethylglucuronid (EtG) im Urin angemessen? Oder ist er so niedrig, dass er schon nach dem Verzehr von Lebensmitteln mit einem geringen Alkoholgehalt überschritten werden kann?

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Kampfkunst gegen Schmerzen: Das Denken macht den Unterschied

Wer regelmäßig asiatische Kampftechniken ausübt, wird unempfindlicher gegenüber Schmerz. Dieses Phänomen der Abhärtung nimmt eine Studie unter die Lupe, die Spezialisten beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim vorstellen (6.-9.10.2010). „Kampfkünstler gehen viel gelassener mit Schmerzen um und scheinen auch weniger empfindlich zu sein", so das Resümee der Studienleiterin Dr. Monika Dirkwinkel von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Bergmannsheil Bochum. Alle Infos und Termine zum Schmerzkongress: www.schmerzkongress2010.de   Hirnstrommessung bei Kampfkünstlern

Die Abhärtung gegen Schmerzen ist wesentlicher Bestandteil und Trainingsziel von Kampfkünsten wie Kung Fu oder Karate und geschieht etwa durch gezielte Simulation von Treffersituationen im Kampf. Dabei will man den Schmerz als Schutzmechanismus überwinden, der den Körper sonst zum Rückzug auffordert und damit dem Gegner einen Vorteil verschaffen könnte.

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Calcium und Vitamin D unentbehrlich für starke Knochen

Die Kombination macht es

Calciumpräparate können vielen Menschen gegen Knochenschäden und Osteoporose helfen, vor allem in Kombination mit Vitamin D. Darauf weist GIVE e.V. - die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung - hin. Die GIVE-Wissenschaftler warnen in diesem Zusammenhang vor einer unsachgemäßen Interpretation einer kürzlich erschienenen Untersuchung zur Auswirkung von Calcium-Supplementierung.* Die im British Medical Journal erschienene Metaanalyse hatte bei 6 von insgesamt 11 Studien im Ergebnis eine Tendenz zu einem leicht erhöhten Herzinfarkt-Risiko für Patienten festgestellt, die länger als ein Jahr lang hoch dosierte Calciumpräparate zu sich genommen hatten.

Die Aussagen dieser Analyse gelten nur für die Einnahme von Calcium ohne Vitamin D, so die Gesellschaft. Alle Standard-Empfehlungen zur Calcium-Ergänzung beinhalten jedoch immer auch Vitamin D, weil dieses eine entscheidende Rolle im Calcium-Stoffwechsel und somit für die Verwertung dieses Mineralstoffes spielt. Dementsprechend enthalten Qualitätspräparate in aller Regel neben Calcium auch Vitamin D. Solche Mittel fördern die Knochendichte und verringern das Risiko von Knochenbrüchen bei Stürzen, insbesondere bei Osteoporose - eine Erkrankung, die weltweit ein Drittel aller Frauen und ein Fünftel aller Männer betrifft. Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium und Vitamin D können einfach und effizient Osteoporose vorbeugen, wenn die Versorgung mit diesen Vitalstoffen über die Nahrung nicht möglich ist. GIVE unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass es keinerlei Hinweise auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Calcium/Vitamin-D-Kombinationspräparate gibt.

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„Einfach und genial“ – Hörtest per Telefon

Im Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet

Der Hörtest per Telefon der HörTech gGmbH wurde als „Ausgewählter Ort 2010“ des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Viele Oldenburger kamen am Wochenende in die Traumgärten der Innenstadt, um bei der Hörrallye dabei zu sein, mit der die HörTech aus dem Oldenburger Haus des Hörens die Auszeichnung gefeiert hat. Bei der Festveranstaltung am Sonntag würdigte Doris Bünnemeyer von der Deutschen Bank in Oldenburg den Test als „geniale Idee, durch die Hörprobleme bei vielen Menschen frühzeitig erkannt und die Bevölkerung für das Thema Schwerhörigkeit sensibilisiert werden.“

Hunderte Menschen aus Oldenburg und Umgebung erlebten am Wochenende bei schönem Wetter die Hörrallye in den Traumgärten der Oldenburger Innenstadt. Die Hörforscher vom Oldenburger Haus des Hörens sorgten dort für eine ganz ungewöhnliche Geräuschkulisse. So brüllte plötzlich ein Löwe aus dem Gebüsch, Walgesänge und Wasserbrodeln ließen die Besucher aufhorchen. Ganz Ohr widmeten zahlreiche Besucher ihre Aufmerksamkeit einmal nur dem Hören, um die Geräusche richtig zu deuten. Bis ins Ziel gut gehört haben Elisabeth und Dietrich Hillmann. Sie gewannen einen Kochkurs der AOK und auch die Gewinner der zahlreichen Kopfhörer, die die Firma Sennheiser gesponsert hat, waren sehr zufrieden. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag gab es vor allem für die kleinen Ohren noch etwas ganz Besonderes zu hören: Der Rockmusiker Markus Rohde spielte witzige und schwungvolle Lieder aus seinem Programm „Piraten, Wellen und Spinat“ – natürlich in angemessener Lautstärke.

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Nicht jeder Rückenschmerz ist gleich ein Bandscheibenvorfall

Viele Ärzte in Deutschland verordnen nicht die Therapie, die dem Patienten wirklich hilft. Das Magazin Reader's Digest geht in seiner Juni-Ausgabe diesem Phänomen ausführlich nach und zeigt anhand häufig auftretender Arzt-Fehler, was der Patient beachten sollte und wie eine richtige Behandlung aussieht. "Manche Ärzte neigen dazu, Behandlungsweisen beizubehalten, auch wenn sie veraltet sind. Das liegt auch daran, dass es für Ärzte schwierig ist, sich ständig auf dem Laufenden zu halten", sagt Professor David Klemperer von der Hochschule Regensburg, Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin.

Hinter dem Schlagwort "evidenzbasierte Medizin" verbirgt sich das Prinzip, dass Ärzte die Patienten nur mit jenen Medikamenten und Therapien behandeln sollten, für die ein klarer Nutzen erwiesen ist. Doch eine Untersuchung der Universität München ergab, dass Ärzte auch hier zu Lande keineswegs immer nach aktuellen Leitlinien behandeln. So waren 15.000 Schwindelpatienten binnen zwei Jahren für mehr als 1,5 Millionen Euro unwirksame Medikamente verordnet worden.

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Kondome beliebter denn je zuvor

Die neuen Daten der Repräsentativerhebung „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2009“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) liegen vor. Die Befragung untersucht regelmäßig Wissen, Einstellungen und Verhalten der Bevölkerung zu HIV/Aids. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass Kondome in der Bevölkerung immer mehr genutzt und immer besser akzeptiert werden. Dies gilt für junge wie ältere Menschen gleichermaßen.

Benutzten zu Beginn der Aidsaufklärung 1988 in der sexuell aktiven Gruppe der Alleinlebenden unter 45 Jahre 58 Prozent Kondome, so wurde 2009 mit 79 Prozent der bislang höchste Wert erreicht. Besonders die Kondomnutzung zu Beginn neuer Beziehungen hat sich weiter erhöht. 2009 verwendeten 86 Prozent der 16- bis 44-Jährigen, die in den vergangenen 12 Monaten eine neue Partnerschaft begannen, zu Beginn neuer Beziehungen Kondome. Vor fünf Jahren waren es noch 74 Prozent.  Die zunehmende Kondomnutzung findet ihren Ausdruck ebenfalls in der Entwicklung der Kondomabsatzzahlen, die die Deutsche Latex Forschungsgemeinschaft Kondome e.V. jährlich veröffentlicht. Danach liegt Deutschland mit 215 Millionen verkaufter Kondome in 2009 auf dem gleichen Rekordniveau wie ein Jahr zuvor.

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Wenn Schmerzmedikamente Schmerz verursachen

Es klingt paradox: Starke Schmerzmittel, sogenannte Opioide, können die Empfindlichkeit auf Schmerzreize steigern und damit ihrerseits Schmerzen intensivieren. Ein Forscherteam von der Medizinischen Universität Wien konnte nun einen Mechanismus aufklären, der für diese sogenannte Hyperalgesie verantwortlich ist.

Bei manchen Patienten nimmt die schmerzlindernde Wirkung starker Schmerzmittel (Opioide) im Laufe der Behandlung ab. Früher hatten Experten dafür zwei Erklärungen: Einerseits könnte ein Fortschreiten der Erkrankung die Schmerzen verstärken. Andererseits kam die sogenannte Toleranzentwicklung in Frage. Dahinter verbergen sich Mechanismen, welche die Sensibilität von Körperzellen für die Wirkung einer Substanz reduzieren. Darum erhöhen die Ärzte in solchen Fällen die Medikamentendosis oder wechseln zu einem anderen Wirkstoff (Opioidrotation).

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Paratuberkulose – MAP – Morbus crohn: Die AVA sucht kompetente Referenten

Arbeitstitel: Morbus Crohn und Paratuberkulose: Zwei Seiten einer Medaille

Die AVA (Agrar- und Veterinär-Akademie) sucht für eine Tagung in diesem Jahr zum Themenkomplex “Paratuberkulose – MAP – Morbus Crohn” kompetente Referenten, die zum Thema beitragen möchten. „Wir können das brisante Thema in den Medien nicht selbst ernannten Verbraucherschützern und den Markt für Milch, Milchprodukte und Fleisch unseren Nachbarländern überlassen“, so der Tierarzt und Agraringenieur Ernst Günter Hellwig, Leiter der AVA.

„Dänemark, die Niederlande und Großbritannien unternehmen teilweise seit Jahren große Anstrengungen, um den Erreger aus der Lebensmittelkette herauszuhalten. Seit Jahresbeginn müssen niederländische Milchviehhalter am Paratuberkuloseprogramm teilnehmen. Bis 2011 sollen dort alle Reagenten aus den Herden eliminiert sein. Deutschland übt sich in unverständlicher Zurückhaltung. Ich befürchte, dass die deutsche Landwirtschaft Verbrauchervertrauen und Marktanteile verliert”, betont Hellwig.

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Sonnenbaden bringt alte Recken in Schwung

Deutlicher Anstieg des Testosteronspiegels durch Vitamin D

Müde, abgespannt, keine Lust auf Sex? Symptome, die in den Wintermonaten häufig auftreten. All das könnte durch einen Mangel an Vitamin D verursacht sein, wie Ergebnisse einer neuen Untersuchung zeigen, die vor Kurzem in der Fachzeitschrift "Clinical Endocrinology" veröffentlicht wurde.

Nach dieser Studie gibt es nämlich einen engen Zusammenhang zwischen Vitamin-D  und der Höhe des Testosteronspiegels im Blut. Das fand eine Forschergruppe um Professor Winfried März von synlab Heidelberg heraus, die 2.300 Männer im Alter von durchschnittlich 62 Jahren untersuchte. "Männer mit genug Vitamin-D im Blut hatten zugleich auch höhere Testosteron-Werte als jene, die geringere Vitamin D-Werte aufwiesen", so Professor März.

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Neue Therapien gegen Darmerkrankungen

Chronische Entzündungen gezielt immunologisch behandeln

Neue Therapien haben die Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa aber auch von Rheuma deutlich verbessert. Sogenannte Biologika greifen gezielt in Entzündungsprozesse des Körpers ein. Zusammen mit der konventionellen Therapie, die sich auf Kortikosteroide und Immunsuppressiva stützt, ermöglichen sie es Ärzten, die Beschwerden der Patienten auf ein Minimum zu senken.

Mehr als 300 000 Menschen in Deutschland leiden an den chronisch- entzündlichen Darm¬erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Durchfälle und krampfartige Schmerzen plagen die Patienten. Die Krankheitsschübe schränken den Alltag der Betroffenen erheblich ein. CED-Patienten mit chronisch aktiver Entzündung tragen ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Als wesentliche Ursache wird eine gestörte Barriere zwischen dem Wirt und den 100 Billionen Darmbakterien angesehen. Medikamente lindern zwar die Symptome deutlich, heilen diese Erkrankungen aber nicht. Entzündungshemmende Kortikosteroide etwa können einen akuten Schub durchbrechen. Immunsuppressiva verlängern die symptomfreien Phasen indem sie die körpereigene Abwehr unterdrücken und stabilisieren so den Verlauf der Krankheit.

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