Vitamin B1-Vorstufe schützt die Blutgefäße von Rauchern

Eine Vorstufe vom Vitamin B1, das Benfotiamin, schirmt offensichtlich kurzfristig die Blutgefäße von Rauchern vor den schädlichen Einflüssen des Zigarettenkonsums ab. Das wiesen Wissenschaftler um Dr. Alin Stirban vom Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, in einer aktuellen klinischen Studie nach. Für die Wissenschaftler liefern die Erkenntnisse wertvolle Informationen über den bisher vor allem bei Diabetikern angewendeten Wirkstoff.

Die Vitaminvorstufe Benfotiamin hat sich bislang insbesondere in der Behandlung von diabetesbedingten Nervenschäden (Neuropathie) bewährt, einer häufigen Folgeerkrankung des Diabetes. Mehrere Studien belegen, dass der Wirkstoff die zerstörerischen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers auf Nerven und Blutgefäße hemmt und die mit der Neuropathie verbundenen Beschwerden, wie kribbelnde, brennende und schmerzende Füße, lindert. Ob das Provitamin auch andere toxische Einflüsse als den erhöhten Blutzucker entschärfen kann, untersuchte das Forscherteam um Dr. Alin Stirban nun am Beispiel des Rauchens.

Dazu beobachteten die Wissenschaftler bei 20 gesunden Rauchern im Alter von durchschnittlich 38 Jahren, wie sich nach dem Rauchen einer Zigarette die Gefäßfunktion verändert. Eine Standard-Methode, um dies zu erfassen, ist die Messung der Gefäßerweiterung nach dem Zusammendrücken einer Arterie, die sogenannte "flussabhängige Vasodilatation" (FMD). Ist die Innenschicht der Gefäße, das Endothel, gesund, erweitert sich die Arterie nach dem Zusammendrücken wieder. Außerdem bestimmten die Wissenschaftler die Konzentration eines Moleküls im Blut, das so genannte lösliche vaskuläre Zelladhäsionsmolekül (sVCAM). Ist diese erhöht, zeigt das eine gestörte Endothelfunktion und damit auch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an.

Wie die Wissenschaftler beobachteten, verschlechterte sich nach dem Rauchen einer Zigarette die Gefäßfunktion deutlich; die Oberarmarterie erweiterte sich nach dem Zusammendrücken auf einen um 50% kleineren Durchmesser als vorher. Dieser negative Effekt konnte durch eine dreitägige Vorbehandlung mit Benfotiamin signifikant verringert werden, nämlich auf 25%. Den durch den Zigarettenkonsum verursachten Anstieg des Blutmarkers sVCAM verhinderte Benfotiamin komplett.

"Die aktuellen Erkenntnisse zeigen, dass Benfotiamin nicht nur die Gefäße von Diabetikern vor den Folgen des erhöhten Blutzuckers schützen kann, sondern auch kurzfristig vor anderen herzkreislauf-schädigenden Einflüssen wie dem Rauchen", erklärt Dr.

Stirban. Im Rahmen der o.g. Studie wurden Kurzzeiteffekte des Benfotiamins auf die Gefäßfunktion untersucht, Langzeiteffekte, insbesondere im Hinblick auf das Vorbeugen von Herz- und Kreislaufereignissen, müssen noch geprüft werden. Das sollte allerdings nicht zum unbeschwerten Rauchen animieren: "Der beste Schutz gegen Folgeschäden des Rauchens ist, damit aufzuhören", betonen die Autoren.

Weitere Infos:

www.gf-biofaktoren.de 

Quelle:

Alin Stirban, Simona Nandrean, Stanley Kirana, Christian Götting, Ioan Andrei Veresiu, and Diethelm Tschoepe, "Benfotiamine Counteracts Smoking-Induced Vascular Dysfunction in Healthy Smokers," International Journal of Vascular Medicine, vol. 2012, Article ID 968761, 7 pages, 2012. doi:10.1155/2012/968761

Quelle: Stuttgart [ GF-Biofaktoren ]

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