Mehr Hygiene im Schweinestall – Stinkendem Eberfleisch auf der Spur

Stockmeyer Wissenschaftspreis 2013 – Zwei erste Preise mit zusammen 20.000 Euro für Arbeiten zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit

Das Fleisch nicht kastrierter Eber kann in der Pfanne zu stinken beginnen – richtig übel, wie eine Mischung aus Schweiß, Urin und Fäkalien. Ursache sind unter anderem Sexualhormone in manchen männlichen Schlachttieren. Bisher gibt es kein rasches analytisches Verfahren, um solche Schlachtkörper auszusondern – außer der menschlichen Nase. Für die Entwicklung eines neuen Referenzverfahrens erhalten die beiden Lebensmittelchemiker Dr. Jochen Fischer (Universität Bonn) und Dr. Paul Elsinghorst (Universität Bonn, Sanitätsdienst der Bundeswehr) einen mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Heinrich-Stockmeyer-Stiftung.

Einen weiteren ersten Preis erhält die Tierärztin Dr. Henrike Jäger (Ludwig-Maximilians-Universität München, Tierärztliche Fakultät). In ihrer Doktorarbeit untersuchte sie systematisch verschiedene Risikofaktoren für Brustfellinfektionen bei Mastschweinen. Sie nutzte in ihrer Fall-Kontroll-Studie die umfangreichen Informationen einer Datenbank für Schlachttierkörperpathologie und konnte demonstrieren, dass mit diesen Daten haltungsbedingte Ursachen frühzeitig erkannt werden können. Damit lassen sich präventive Maßnahmen rasch und zielgerichtet auf der Betriebsebene umsetzen – und das ist ganz im Sinne des Tierwohlaspektes und der Bemühungen, die Hygiene in den Beständen und schließlich auch die Sicherheit von Lebensmitteln zu verbessern.

Der Stockmeyer Wissenschaftspreis wurde im Rahmen der 54. Arbeitstagung Lebensmittelhygiene am 26. September 2013 in Garmisch-Partenkirchen verliehen. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Aufgrund der Qualität der eingereichten Arbeiten werden in diesem Jahr zwei Preise mit zusammen 20.000 Euro vergeben. Mit der Auszeichnung will die gemeinnützige Heinrich-Stockmeyer-Stiftung Arbeiten mit besonderem Praxisbezug und anwendungsorientierte Forschung zur Erzielung von mehr Lebensmittelsicherheit fördern und damit zur Stärkung des Verbrauchervertrauens in die Qualität von Lebensmitteln beitragen.

Quelle: Verl [ Heinrich-Stockmeyer-Stiftung ]

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