Mineralwasser bleibt alkoholfreies Lieblingsgetränk der Deutschen

  • Pro-Kopf-Verbrauch steigt 2003 auf 129 Liter
  • Rekordabsatz von 9,6 Milliarden Litern 
  • Absatzplus von 14,6 Prozent

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr mehr Mineralwasser denn je konsumiert. Rund 129 Liter Mineral- und Heilwasser trank jeder Deutsche statistisch gesehen. Das waren über 15 Liter mehr als im Vorjahr (113,7 Liter). Der Absatz von Mineral- und Heilwasser erhöhte sich um rund 14,6 Prozent auf 9,6 Milliarden Liter. 
 
Einen starken Zuwachs verzeichneten auch die Erfrischungsgetränke auf Mineralwasserbasis. Insgesamt brachten die 230 deutschen Mineralbrunnen die Rekordmenge von 12,8 Milliarden Litern Mineral- und Heilwasser und Erfrischungsgetränke in den Handel. Das waren 13,6 Prozent mehr als 2002 mit 11,2 Milliarden Litern. Die vom Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) am Mittwoch in Berlin vorgelegten Zahlen stellen erneut unter Beweis, dass sich Mineralwasser als beliebtestes alkoholfreies Getränk der Deutschen etabliert hat. 
 
 
Die Ursache für den starken Anstieg lag vor allem im überdurchschnittlich heißen Sommer des vergangenen Jahres. VDM-Geschäftsführer Wolfgang Stubbe: „Wir führen die positive Entwicklung aber auch darauf zurück, dass Mineralwasser längst mehr als nur Durstlöscher ist. Es liegt als natürliches Wellness-Getränk im Trend, denn die Verbraucher achten noch stärker auf ihre Gesundheit. Hinzu kommt die Vielfalt des Angebots. Der Verbraucher kann zwischen 500 Mineral- und 70 Heilwässern wählen. Die klaren Angaben zu Inhaltsstoffen auf jeder Flasche helfen dem Verbraucher, das Mineralwasser seiner Geschmacksrichtung zu wählen.“
 
Unbestrittene Nummer eins bleibt das traditionelle kohlensäurehaltige Mineralwasser. Der Absatz stieg um 10,1 Prozent. Mit 5,3 Milliarden Litern und einem Anteil von 55,6 Prozent sind diese Wässer weiterhin Marktführer. Das Mineralwasser mit geringem Kohlen-säuregehalt verzeichnete ein Absatzplus von 21,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Liter und war mit einem Anteil von 37,5 Prozent die Nummer zwei im Mineralwassermarkt. 
 
Weiterhin zunehmender Beliebtheit erfreuen sich kohlensäurefreie Mineralwässer. Hier verzeichnet die Branche den stärksten Anstieg. Ihr Absatz erhöhte sich um rund 39 Prozent auf 340 Millionen Liter. Sie haben mit 3,6 Prozent noch einen geringen Marktanteil. Stubbe: „Hier sehen wir nach wie vor zusätzliche Marktchancen für die deutschen Brunnen.“
 
 
Auch Mineralwässer mit Aromen konnten deutlich zulegen. Sie wuchsen um 26,1 Prozent auf 100 Millionen Liter, womit sie einen Marktanteil von 1,0 Prozent haben. Ein Rückgang ist beim Heilwasser zu verzeichnen, und zwar um 7,6 Prozent auf 220 Millionen Liter.
 
Bei den Erfrischungsgetränken auf Mineralwasserbasis brechen die Fruchtschorlen jedes Jahr die eigenen Absatzrekorde. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz um 10 Prozent auf 585 Millionen Liter. Die Gesamtabsatzmenge aller Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke stieg um 10,6 Prozent auf 3,2 Milliarden Liter. Der Pro-Kopf-Verbrauch erhöhte sich von 34,5 auf 38 Liter. Die Palette der Erfrischungsgetränke ist breit. Sie umfasst neben den Mineralwasser-Frucht-Mischungen, Limonaden, Cola- und Colamix-Getränken auch Eistees, ACE- und Sportgetränke. Stubbe: „Der Markt ist abwechslungsreich und innovativ. So genannte Functional Drinks, also Getränke mit Zusatznutzen, spielen schon lange eine große Rolle auf dem alkoholfreien Getränkemarkt.“
 
Eine der aktuellen Innovationen der Brunnen wird unter dem Stichwort „Near Water“ vermarktet. Der Begriff steht für Wasser plus natürliche Zusätze. Als Grundlage dient Mineralwasser mit wenig oder ganz ohne Kohlensäure. Mineralien, Vitamine, Kräuter, Koffein, Sauerstoff oder Süßungsmittel sind mögliche Zusätze. 
 
Wie schon im Vorjahr blieb auch 2003 die Umsatzentwicklung der Mineralbrunnen deutlich hinter der Absatzsteigerung zurück. „Der enorme Preisdruck in der gesamten Lebensmittelbranche lässt hier keine Höhenflüge zu“, kommentierte Stubbe. 
 
Zum 1. Januar 2003 trat das Zwangspfand in Kraft. Die Einwegverpackung für Erfrischungsgetränke und Mineral-wasser hatte bis dahin ihren Marktanteil dynamisch erweitern können, was nun abrupt gestoppt wurde. Das Pflichtpfand erwies sich als starke Behinderung für Einwegverpackungen. Mehrweg konnte von dieser Situation profitieren. Nach Erhebungen des VDM stieg der Anteil der Mehrwegverpackungen bei den Mineralbrunnen einschließlich PETCYCLE auf über 80 Prozent. Insgesamt werden bereits über 40 Prozent der Mineralbrunnenprodukte (Mehrweg und Einweg) in PET abgefüllt (2002: 31,3 Prozent).

Quelle: Berlin [ vdm ]

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