Wissenschaftsrat kritisiert Ressortforschung

Ressortforschung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft muss verbessert werden!

In seiner übergreifenden Struktur- und Qualitätsanalyse der Ressortforschung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) kommt der Wissenschaftsrat zu zwei zentralen Ergebnissen: Erstens müssen die Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Forschung verbessert werden. Zweitens muss für die wissenschaftliche Politikberatung das gesamte Potenzial des Wissenschaftssystems ausgeschöpft werden.

Deshalb empfiehlt er den Forschungsanstalten des BMVEL, intensiver als bisher mit anderen Einrichtungen des Wissenschaftssystems zu kooperieren und gemeinsame Publikationen anzustreben. Er schlägt darüber hinaus vor, 15 % der institutionellen Haushalte der Bundesforschungsanstalten in eine Projektförderung zu verschieben. Das BMVEL sollte entsprechende Projekte formulieren, systemweit ausschreiben und die qualitativ besten Angebote auswählen.

Zur Verbesserung der Voraussetzungen wissenschaftlicher Qualität wird im Einzelnen unter anderem vorgeschlagen,

• Instrumente zur internen und externen Qualitätssicherung einzuführen,
• vermehrt in international renommierten Zeitschriften zu publizieren,
• verstärkt Drittmittel vor allem in EU-Förderprogrammen und in kooperativen Verfahren der DFG einzuwerben,
• die Anstaltsleitungen und ihre strategischen Kompetenzen auch durch Zuweisung von verfügbaren Ressourcen zu stärken,
• auf Hausberufungen von Anstaltsleitern in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu verzichten,
• die Quote der befristet besetzten Planstellen auf über 10 % zu steigern.

Der Wissenschaftsrat empfiehlt, in fünf Jahren zu überprüfen, wie sich die Qualität der Forschungsleistungen entwickelt hat und in welchem Maße das Wissenschaftssystem sich an der Wahrnehmung der Aufgaben des BMVEL beteiligen konnte. Erst auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird eine mögliche Weiterentwicklung der Bundesforschungsanstalten zu bewerten sein. Denkbar erscheint langfristig ein Spektrum, das von Einrichtungen exzellenter Forschungen bis hin zu Expertensystemen reicht, die Forschungsergebnisse für das Ministerium aufbereiten, ohne selbst zu forschen.

Quelle: Berlin [ wr ]