Wiesenhof im abgelaufenen Geschäftsjahr: Konstant und konsequent

Umsatz der PHW-Gruppe steigt im Geschäftsjahr 2009/2010 um 3,2 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro / Wiesenhof legt 3 Prozent zu / Tierernährung und –gesundheit im Plus

Die PHW-Gruppe mit dem Kerngeschäftsfeld Wiesenhof hat die globale Wirtschafts- und Finanzkrise gut überstanden. Der Umsatz der familiengeführten Unternehmensgruppe stieg um 65,6 Mio. Euro – das entspricht einem Plus von 3,2 Prozent – auf 2,10 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,03 Mrd. Euro). Das Kerngeschäftsfeld Wiesenhof wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr (Stichtag 30.06.) um 3 Prozent auf 1,23 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,19 Mrd. Euro). Wesentlicher Wachstumstreiber war die erhöhte Nachfrage nach frischem Geflügelfleisch und nach Geflügelwurst. Des Weiteren profitierte das Unternehmen vom generell steigenden Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch. Bei einem insgesamt minimal steigenden Fleischkonsum verzehrten die Deutschen 2010 im Durchschnitt 19,0 Kilogramm Geflügelfleisch. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 18,6 Kilogramm.

Außerdem machte sich aus Sicht des Unternehmens das konsequente Festhalten am Qualitäts- und Herkunftskonzept bezahlt. Es setzt nach dem Prinzip „Alles aus einer Hand“ unter anderem auf klar gekennzeichnete Geflügelprodukte, Futter aus eigenen Futtermühlen, gentechnikfreies Soja sowie auf über 800 feste Vertragslandwirte. Sämtliche Stufen der Erzeugung befinden sich bei Wiesenhof in Deutschland. Die rund 800 bäuerlichen Partnerbetriebe, die die Tiere aufziehen, stehen namentlich auf den Herkunftsetiketten. Ein wichtiger Baustein des Qualitätskonzepts für die Marke Wiesenhof ist das Futter aus den eigenen GMP-zertifizierten Mühlen. Bereits seit 1996 verzichtet man zudem auf tierische Proteine (Tier-, Fisch- oder Fleischknochenmehl) und seit 1997 auf antibiotische Leistungsförderer – lange bevor der Gesetzgeber diese Praxis verbot. Außerdem garantiert Wiesenhof als einer von wenigen europäischen Anbietern nachweislich, dass das Futter aus eigenen Mühlen kein genverändertes Soja enthält und zudem salmonellenfrei erzeugt wird.

PHW-Vorstandsvorsitzender Peter Wesjohann: „Wir fühlen uns bei Wiesenhof auch gerade angesichts des aktuellen Dioxinfalls in unserer Qualitätsstrategie bestätigt. Wir würden uns wünschen, dass der Verbraucher dieses Qualitätsbewusstsein in seinem Einkaufsverhalten mehr honoriert.“

Trotz der zunehmenden globalen wie auch nationalen Risiken – hierzu zählt auch die seit vielen Monaten andauernde Diskussion um die Struktur der Agrarwirtschaft – hat das Unternehmen mit 114 Mio. Euro die höchsten Investitionen der Firmengeschichte getätigt. Dabei entfielen allein auf den Bereich Wiesenhof 76,5 Mio. Euro. Die Investitionen dienten fast ausnahmslos der Modernisierung der Verarbeitungsbetriebe in Lohne (Niedersachsen), Bogen (Bayern) und Niederlehme (Brandenburg). 8 Mio. Euro flossen in die Fortsetzung des Optimierungsprogramms in den Vorstufen (Vermehrung und Aufzucht). Im Geschäftsfeld Tierernährung und -gesundheit investierte die PHW-Gruppe weitere 25 Mio. Euro vornehmlich an den deutschen Standorten in Cuxhaven (Neubau des Impfstoffwerkes der Lohmann Animal Health), im bayerischen Straubing (Erweiterungsinvestition bei MEGA Tierernährung) und beim Geflügelproteinverarbeiter GePro (Modernisierung der neuen Betriebsstätte in Bremen). Im laufenden Geschäftsjahr wird die PHW-Gruppe ihre Investitionstätigkeit nochmals verstärken, um ihre Qualitätsposition im nationalen und internationalen Wettbewerb auszubauen. So entsteht bei Wiesenhof in Lohne eine neue Filetierung. In Bogen beginnt der zweite Bauabschnitt der Produktionserweiterung.

Bei Wiesenhof-Geflügelspezialitäten in Rietberg wird die Rohwurstproduktion erweitert und bei Wiesenhof in Holte wird die Lebendtierannahme nach neuesten tierschutzgerechten Kriterien neu errichtet.

Mit diesen Investitionen in nahezu allen Geschäftsbereichen geht auch ein weiterer Anstieg der Mitarbeiterzahl einher. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigte die PHW-Gruppe weltweit 5.180 Mitarbeiter (Vorjahr: 5072). Davon arbeiten 4.130 Mitarbeiter im Inland und 1.050 Mitarbeiter im Ausland.

Wiesenhof: Umsatzplus von 3 Prozent

Das Geschäftsfeld Wiesenhof entwickelte sich im vergangenen Geschäftsjahr leicht positiv. Bei Hähnchen- und bei Putenfleisch wurden Zuwachsraten beim Absatz und Umsatz erreicht. Das Segment Geflügelwurst verzeichnete ein Umsatzplus von 13,2 Prozent. Wiesenhof baute im abgelaufenen Geschäftsjahr sein Sortiment vor allem im Conveniencebereich weiter aus und stärkte damit die Marktposition als Vollsortimenter.

Im Entensegment sank der Umsatz des Unternehmens um 14 Prozent auf 102 Mio. Euro. Grund hierfür sind die stark angestiegenen Importe von Entenfleisch aus China.

Im internationalen Geschäft waren Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise spürbar. Die Umsätze gingen um 9 Prozent auf 124 Mio. Euro zurück.

Unter dem Strich resultierte für Wiesenhof ein Umsatzplus von 3 Prozent. Insgesamt setzte die PHW-Gruppe im Berichtszeitraum 469.264 Tonnen Geflügelfleisch ab. Das entspricht einem Plus von 3,1 Prozent. Der Exportanteil lag bei 22,6 Prozent.

Die bei den polnischen Betrieben Drobimex und Bomadek angesiedelten ausländischen Aktivitäten der PHW-Gruppe im Geflügelfleischbereich verzeichneten 2009/2010 einen deutlichen Umsatzzuwachs (um 11,7 Prozent auf 101 Mio. Euro). Hier machte sich die erfolgreiche Restrukturierung bemerkbar.

Der dem Geschäftsfeld Wiesenhof vorgelagerte Bereich Geflügelvermehrung – er umfasst in Deutschland befindliche Elterntierfarmen, Aufzuchtbetriebe und Brütereien – hat 146,8 Mio. Euro zum Gesamtumsatz beigetragen.

Tierernährung und –gesundheit: Wiederum leichter Umsatzzuwachs Das Geschäftsfeld Tierernährung und -gesundheit verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr wiederum ein stabiles Wachstum. Die Umsätze stiegen von 556 auf rund 585 Mio. Euro, was einem Plus von 5,2 Prozent entspricht. Die Geschäftsentwicklung von MEGA Tierernährung war geprägt durch Schwankungen auf den Rohwarenmärkten. Da die Verkaufspreise im Schnitt unter denen des Vorjahres lagen, sank der Umsatz von 331 auf 310 Mio. Euro. Die Cuxhavener Lohmann Animal Health verspürte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen deutlichen Aufwärtstrend: Das international agierende Unternehmen wuchs durch die gute Entwicklung in den drei Geschäftsbereichen Futteradditive, Impfstoffe und Veterinärpharmazeutika um 7,3 Prozent auf 208,8 Mio. Euro.

Im Zuge seiner Wachstumsstrategie investiert die Lohmann Animal Health weiterhin massiv in Forschung und Entwicklung sowie in die noch stärkere Erschließung der süd- und nordamerikanischen Märkte.

Humanernährung und –gesundheit stabil

Das Geschäftsfeld Humanernährung und -gesundheit – hierzu zählt der Cuxhavener Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln Nutrilo – blieb stabil. Der Umsatz lag wie im Vorjahr bei 35,3 Mio. Euro. Den aktuellen Marktbedingungen in diesem Segment tritt das Unternehmen durch den Ausbau des nationalen und internationalen Geschäfts entgegen.

Ausblick: Negative Markteffekte werden Auswirkung auf aktuelles Geschäftsjahr haben

Die aktuelle Entwicklung in den Märkten ist geprägt durch sehr stark steigende Rohstoff-, Verpackungs- und Energiepreise. Vor allem die Getreide-, Soja- und Maispreise haben stark angezogen. Daraus sich ergebende notwendige Preiserhöhungen werden im Lebensmitteleinzelhandel unabdingbar sein. Diese negativen Markteffekte haben Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr. Wesentlicher Wettbewerbsfaktor bleibt die Fähigkeit, flexibel auf neue Marktgegebenheiten zu reagieren. Die PHW-Gruppe rechnet im Hinblick auf die dargestellten Rahmenbedienungen sowie die volatilen Märkte am Rohstoff- und Futtermittelmarkt im laufenden Geschäftsjahr mit einem maximal leichten Wachstum auf Basis einer nur befriedigenden Geschäftsentwicklung.

Quelle: Rechterfeld / Hamburg [ PHW ]

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