Starkes 2010 für die Bell-Gruppe

Der Schweizer Fleischverarbeiter Bell hat seine Leaderposition 2010 weiter ausgebaut. Bei einem Nettoerlös von CHF 2,58 Mrd. (+1,4 %) wuchs das operative Resultat auf Stufe EBIT auf CHF 101,2 Mio. (+6,5 %) und der Jahresgewinn auf CHF 64,5 Mio. (+16,1 %). Vor allem das Wachstum bei den wertschöpfungsstarken Sortimenten führte zum guten Ergebnis. Der Verwaltungsrat beantragt eine Erhöhung der Dividende um CHF 10 pro Aktie.

Sowohl in der Schweiz als auch international ist Bell 2010 weitergewachsen. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen stieg um 1,4 % auf CHF 2,584 Mrd. Das operative Ergebnis auf Stufe EBIT erhöhte sich um 6,5 % auf CHF 101,2 Mio. Der EBITDA stieg um über 23 Mio. auf CHF 212,7 Mio. (+12,3 %). Der Jahresgewinn lag mit CHF 64,5 Mio. (+16,1 %) deutlich über dem Vorjahreswert. Das Absatzvolumen wuchs um 5,1 % auf rund 224 Mio. kg. Insgesamt beschäftigte die Bell-Gruppe per 31.12.2010 6’488 Personen in 11 Ländern. Der Verwaltungsrat beantragt zuhanden der Generalversammlung, die Dividende um 25 % auf CHF 50 pro Aktie anzuheben.

Bell Schweiz erneut mit sehr gutem Jahr

In der Schweiz boten mehrere positive Rahmenfaktoren gute Chancen, die von Bell optimal genutzt wurden. Der Fleischkonsum nahm insgesamt zu, die Hauptkunden konnten Marktanteile gewinnen und das Preisniveau blieb stabil. In diesem Umfeld haben 2010 alle Geschäftsbereiche von Bell Schweiz ihren Absatz gesteigert. Das Absatzvolumen wuchs um 2,5 % auf 125,3 Mio. kg. Die Fleischgewinnung bei Schlachttieren und Geflügel stiegen um gut 4'600 auf rund 140'000 Tonnen (+3,4 %). Der Nettoerlös erhöhte sich mit einem Zuwachs von 1,9 % auf CHF 1,808 Mrd. weniger stark aufgrund von Nachfrageverschiebungen im Sortimentsmix. Tendenziell fiel das Wachstum beim Frischfleisch stärker aus als bei verarbeiteten Produkten wie Wurst und Charcuterie. Daher waren 2010 die Bereiche Frischfleisch und Geflügel besonders erfolgreich, während die Charcuterie absatzmässig stärker gefordert war. Weiterhin erfolgreich arbeiteten auch die Produktegruppen Seafood und Convenience. Über alle Bereiche gesehen verkauften sich vor allem die Sortimente für die Selbstbedienung sehr gut.

Anspruchsvolles Umfeld für Bell International

In den meisten europäischen Zielmärkten ist seit Mitte 2010 eine Konjunkturerholung spürbar. Die positiven Auswirkungen auf den Konsum machen sich zeitversetzt bemerkbar. Allerdings hat dies den hohen Preis- und Wettbewerbsdruck nicht entschärft. Die Endverbraucherpreise sind in fast allen

Märkten zurückgegangen; speziell der Markt in Deutschland wurde durch Preissenkungen geprägt. In diesem schwierigen Umfeld galt es, die Marktposition in Bezug auf Umsatz und Volumen zu halten oder sogar leicht auszubauen. Die Ergebniserwartungen konnten noch nicht erfüllt werden. Der Nettoerlös in Schweizer Franken von Bell International blieb aufgrund des im Durchschnitt deutlich tieferen Euro-Wechselkurses mit CHF 776,2 Mio. auf Vorjahreshöhe (+0,4 %). Das Absatzvolumen hat um über 8,4 % (akquisitionsbereinigt +3,0 %) zugenommen und betrug insgesamt 98'245 Tonnen. Zur positiven Absatz- und Umsatzentwicklung beigetragen haben sowohl innovative neue Produkte als auch erfolgreiche Verkaufsaktivitäten.

Bei der Erschliessung von Synergiepotenzialen innerhalb der Bell-Gruppe wurden bereits erste Erfolge erzielt. So konnten beispielsweise dank dem Gruppen-Netzwerk neue Absatzmärkte für einzelne regionale Spezialitäten erschlossen werden. In verschiedenen Märkten ergänzten die regional etablierten Vertriebsorganisationen ihr Produktportfolio durch Sortimente anderer Gruppenbetriebe. Im rückwärtigen Bereich wurden die ERP-Systeme harmonisiert und der Know-how-Transfer zwischen den einzelnen Betrieben und Fachleuten institutionalisiert. Synergieeffekte gab es auch für die Schweiz durch die Bündelung von Beschaffungsaufträgen u.a. bei den Verpackungsmaterialien.

Ausblick 2011

Bell geht davon aus, dass sich die Konjunktur in Europa weiter erholt und vermehrt für Impulse bei Konsum und Nachfrage sorgt. Die Wettbewerbsintensität wird deswegen aber nicht geringer werden. Der Preiskampf wird sich sowohl in der Schweiz, als auch international weiter verschärfen und Druck auf die Erträge ausüben. Nach dem starken Absatzzuwachs 2010 wird für 2011 über alle Produktegruppen gesehen ein moderates Marktwachstum erwartet. Insgesamt konzentriert sich Bell auf den Bereich Frischprodukte und auf die Sortimentskategorien mit hoher Wertschöpfung.

In der Schweiz sind in Bezug auf die Standortplanung mit der Sicherung von Landreserven in Niederbipp und Basel wichtige Schritte unternommen worden. Durch die Kooperation* mit Hilcona und der damit erworbenen strategischen Beteiligung am Convenience-Spezialisten etabliert sich Bell noch stärker im schnell wachsenden Bereich Frisch-Convenience. Bis zur Übernahme der Mehrheit an Hilcona 2015 wird der bisherige Umsatz von Bell Convenience dekonsolidiert. Auf internationaler Ebene setzt Bell vermehrt den Fokus auf Synergiepotenziale innerhalb der Bell-Gruppe und will die sich bietenden Möglichkeiten konsequenter ausschöpfen.

*vorbehältlich Zustimmung WEKO

Kennzahlen Bell-Gruppe – Geschäftsjahr 2010 in CHF 1'000

 

2010

2009

Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen

2'584'277

2'547'877

- Schweiz

1'808'101

1'775'090

- International

776'176

772'787

Fleischgewinnung Schlachttiere in der Schweiz in Tonnen

107'586

104'169

davon Eigenschlachtungen

99'431

96'662

Fleischgewinnung Geflügel in der Schweiz in Tonnen

32'109

30'877

davon Eigenschlachtungen

23'512

21'746

EBITDA

212'695

189'449

EBIT

101'236

95'047

in % vom Nettoerlös

3,9 %

3,7 %

Jahresgewinn

64'519

55'563

in % vom Nettoerlös

2,5 %

2,2 %

Investitionen in Betriebsanlagen

68'176

58'175

Eigenkapital

590'456

594'779

in % vom Gesamtvermögen

50,6 %

45,5 %

Bilanzsumme 1'167'386

1'307'288

 

Reingewinn je Aktie

CHF 163

CHF 141

Ausschüttung je Aktie (2010 Antrag)

CHF 50

CHF 40

Personalbestand (am 31.12. in Anzahl Personen)

6'488

6'561

- Schweiz

3'497

3'417

- Deutschland

1'461

1'523

- Frankreich

399

403

- Tschechien

618

776

- Ungarn

200

226

- Andere

313

216

Quelle: Basel [ Bell ]

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