Vogelgrippe nicht unterschätzen

Sonnleitner regt weitergehende Vorsorgemaßnahmen an

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, hat gegenüber EU-Verbraucherminister David Byrne, Bundesaußenminister Joschka Fischer und Bundeslandwirtschaftsministern Renate Künast seine Besorgnis über die Ausbreitung der Vogelgrippe in Asien geäußert. Die Viruserkrankung dürfe unter keinen Umständen unterschätzt werden, betonte Sonnleitner in einem Schreiben. Es müsse unter allen Umständen verhindert werden, dass sich dieses Virus im Europäischen Binnenmarkt und in Deutschland ausbreite. Sonnleitner forderte EU-Kommission und Bundesregierung auf, jegliche noch zugelassene Importe von landwirtschaftlichen Produkten einschließlich der Verarbeitungsprodukte, insbesondere von Geflügelfleisch, auf ihre Unbedenklichkeit überprüfen zu lassen. Auch wenn der Import eines Großteils von Geflügelfleisch verboten sei, werde weiterhin der Import von über 70 Grad erhitzten Geflügelfleischprodukten auf den europäischen und deutschen Markt erlaubt.

Zudem regte Sonnleitner an, den Tourismus in diese Vorsichtsmaßnahmen mit einzubeziehen. Der DBV unterstütze nachdrücklich den Aufruf des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, mit dem Reisende in die betroffenen asiatischen Länder aufgefordert werden, die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und den Kontakt zu Geflügelfarmen und Vermarktungseinrichtungen zu unterlassen. Sonnleitner schlug vor, vorsorglich auch darüber hinausgehende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel Hygieneschleusen beim Betreten und Verlassen der Flugzeuge.

Kritisch äußerste sich Sonnleitner über die unter Tierschutzaspekten sehr bedenklichen Bekämpfungsmethoden vor Ort, ungeachtet der notwendigen eiligen Vorsorge einer Einschleppung der Vogelgrippe. Schließlich seien von Januar 2003 bis September 2003 aus Thailand als zweitgrößtem Drittlandsimporteur ca. 117.000 Tonnen Geflügelfleisch auf den europäischen und 58.000 Tonnen auf den deutschen Markt importiert worden. Dies unterstreiche erneut die Forderung des Berufsstandes, für Importländer die gleichen Tierschutz- und Hygienestandards im Rahmen der WTO-Verhandlungen einzufordern, wie sie auch in der EU gelten.

Quelle: Berlin [ dbv ]

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