Lebensmittelverpackungen aus Recyclingmaterialien müssen sicher sein
Neuntes BfR-Forum Verbraucherschutz beschäftigt sich mit gesundheitlichen Risiken durch Recycling-Verpackungen
Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten in der vergangenen Woche am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin auf dem 9. BfR-Forum Verbraucherschutz unter dem Titel „Lebensmittel sicher verpacken - Gesundheitliche Risiken bei recycelten Materialien?“ über Lebensmittelverpackungen aus Recyclingmaterialien, ihren Nutzen für nachhaltiges Wirtschaften und ihre gesundheitlichen Risiken für Verbraucher. So sind Kartonverpackungen aus Recyclingpapier in den letzten Monaten in die Diskussion geraten, nachdem darin Rückstände von Mineralöl nachgewiesen worden waren, die in relevanten Mengen auf die Lebensmittel in der Verpackung übergehen können. „Eine abschließende gesundheitliche Bewertung dieser Rückstände ist derzeit noch schwierig, weil es sich um komplexe Gemische handelt“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Auch gibt es bisher nur wenige Labore, die über geeignete Analysengeräte zu deren Nachweis verfügen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BfR-Forums waren sich einig, dass dringend Lösungen für eine Reduzierung der Übergänge von Mineralöl aus Kartonverpackungen aus Recyclingpapier auf Lebensmittel gefunden werden müssen.Von der Ernte bzw. Herstellung eines Lebensmittels bis zum Verzehr des Produktes vergehen Stunden bis Monate, in einigen Fällen sogar Jahre. Um Lebensmittel zu lagern, zu transportieren und vor Verderb zu schützen, werden sie verpackt. Lebensmittelverpackungen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Ging man vor 50 Jahren beispielsweise Milch einkaufen, brachte man dazu noch die Milchkanne aus Glas oder Metall mit, heute kauft man in der Regel einen Verbundkarton, der nach dem Verzehr der Milch dem Recycling zugeführt wird.