Tönnies wartet auf grünes Licht

Luftbild Tönnies, Rheda-Wiedenbrück

Hängepartie bei Vion-Übernahme: Tönnies wartet auf grünes Licht: Die geplante Übernahme der deutschen Rindfleischaktivitäten der Vion Food Group durch den Branchenriesen Tönnies verzögert sich weiterhin. Obwohl bereits im September 2024 eine Grundsatzvereinbarung zwischen den beiden Unternehmen geschlossen wurde, steht die finale Freigabe durch das Bundeskartellamt noch aus.

Hintergrund der Übernahme
Vion, ein niederländischer Fleischkonzern, plant, sich aus dem deutschen Markt zurückzuziehen, um sich stärker auf die Benelux-Länder zu konzentrieren. Im Zuge dieser strategischen Neuausrichtung sollen mehrere deutsche Standorte, darunter Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg, an Tönnies übergehen. Die Übernahme umfasst zudem Zerlege- und Häuteverarbeitungsbetriebe sowie zentrale Support-Aktivitäten.

Verzögerungen durch das Bundeskartellamt
Die Prüfung der Übernahme durch das Bundeskartellamt zieht sich hin. Insider berichten von einer intensiven Analyse der Marktverhältnisse, insbesondere im süddeutschen Raum, wo Tönnies durch die Übernahme seine Präsenz deutlich ausbauen würde.

Reaktionen und Proteste
Die geplante Übernahme stößt nicht nur bei den Behörden auf Aufmerksamkeit. Im April 2025 blockierten rund 80 Aktivisten des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" den Vion-Schlachthof in Crailsheim, um gegen die Übernahme zu protestieren. Sie kritisieren eine weitere Konzentration von Marktmacht und befürchten negative Auswirkungen auf das Tierwohl.

Auswirkungen auf die Branche
Die Verzögerungen bei der Übernahme sorgen für Unsicherheit in der Fleischbranche. Insbesondere kleinere Betriebe und Landwirte in Süddeutschland beobachten die Entwicklungen mit Sorge, da die Zukunft der regionalen Schlachtinfrastruktur ungewiss ist. Tönnies betont jedoch, dass durch die Übernahme bestehende Lieferketten und Kundenbeziehungen erhalten bleiben sollen.

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