Schock in der Fleischbranche – US-Behörden stürmen Großbetrieb

Große Razzia bei Glenn Valley Foods in Omaha – Folgen für die Fleischindustrie

Omaha – Bei einem koordinierten Großeinsatz der US-Einwanderungsbehörde ICE wurde am 10. Juni die Fleischverarbeitungsanlage Glenn Valley Foods in South Omaha, Nebraska, durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen wegen mutmaßlich gefälschter Arbeitsdokumente.

Rund 75 bis 80 Personen wurden bei der Aktion festgenommen oder zur Überprüfung ihrer Identität mitgenommen. Obwohl das Unternehmen offiziell am E-Verify-System zur Prüfung von Arbeitserlaubnissen teilnimmt, äußerte ICE Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit des Programms.

Vor dem Werk kam es zu Protesten. Demonstrierende warfen Steine auf Einsatzfahrzeuge und versuchten, den Abtransport von Personen zu verhindern. In mehreren US-Städten – darunter New York, Chicago und Los Angeles – formierten sich weitere Solidaritätskundgebungen.

Branchenweite Relevanz

  • Arbeitskräftemangel: Die US-Fleischwirtschaft ist stark auf migrantische Arbeitskräfte angewiesen. Solche Razzien könnten bestehende Engpässe verschärfen.
  • Rechtssicherheit: Selbst Betriebe mit E-Verify-Schutz scheinen nicht vor Einsätzen gefeit – ein Signal an die gesamte Branche.
  • Politische Brisanz: Die Aktion gilt als Teil der verschärften Einwanderungspolitik der Trump-Regierung. Auch wirtschaftliche Interessen geraten zunehmend unter Druck.

Die Fleischbranche weltweit beobachtet die Entwicklung genau. Ob ähnliche Kontrollen künftig auch in anderen Ländern stattfinden, bleibt offen – der Fall Omaha setzt jedoch ein deutliches Signal.

Quelle: fleischbranche.de Redaktion, 12. Juni 2025