Erzeugung & Tiergesundheit

Kürzen von Ferkelschwänzen unnötig machen

„Ein starkes Signal für mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung“ NRW-Landesregierung und NRW-Landwirtschaftsverbände unterzeichnen gemeinsame Erklärung zum Kürzen von Ferkelschwänzen

Die NRW-Landesregierung und die beiden Landwirtschaftsverbände aus Nordrhein-Westfalen wollen gemeinsam den Tierschutz im Schweinestall stärken und das routinemäßige Kürzen der Schwänze bei Schweinen überflüssig machen. Landwirtschaftsminister Johannes Remmel sowie die Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Johannes Röring, und des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands (RLV), Friedhelm Decker, unterzeichneten dazu jetzt eine Gemeinsame Erklärung.

 „Mit der heutigen Erklärung setzen wir ein gemeinsames Zeichen für eine verantwortungsvolle Tierhaltung und mehr Tierwohl. Dies ist ein starkes Signal für den Tierschutz in der Nutztierhaltung. Denn mehr Tierwohl kann es schnell und flächendeckend am Besten durch Kooperationen zwischen den Behörden und den Landwirtinnen und Landwirten geben“, sagte Minister Johannes Remmel. Gemeinsam setzen sich die Unterzeichner für eine tiergerechte Landwirtschaft ein, um so in NRW eine nachhaltige Tierhaltung zu sichern. 

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Belgiens Lebensmittelbranche mit klaren Zielen zur Ferkelkastration

Aus für Kastratenfleisch spätestens zu Beginn 2018 - Narkose keine Alternative

Die belgische Lebensmittelbranche und Landwirtschaft beabsichtigen bis zum Beginn des Jahres 2018 komplett aus der chirurgischen Ferkelkastration auszusteigen. Dies betrifft ausdrücklich auch die Kastration unter Allgemeinnarkose. Das bestätigte ein Sprecher des flämischen Ministerpräsidenten Kris Peeters auf Rückfrage.

Um diesen Entschluss zu verwirklichen, hatte kürzlich Ministerpräsident Kris Peeters Vertreter von Verbänden der Landwirtschaft, des Lebensmittelhandels, der Fleisch- und Futtermittelindustrie sowie der Hersteller von Fleischwaren zu einem Arbeitstreffen eingeladen.

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Durchbruch für mehr Tierwohl: Puten-Eckwerte verabschiedet

Freiwillige Selbstverpflichtung der Branche tritt im Oktober in Kraft

Durchbruch für mehr Tierwohl: Nach über zwei Jahren intensiver Beratungsarbeit sind die grundlegend überarbeiteten "Bundeseinheitlichen Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen" verabschiedet worden. "Mit den novellierten Eckwerten und dem neu geschaffenen ,Gesundheitskontrollprogramm' gehen wir einen großen Schritt in Sachen Tierwohl voran", freut sich Thomas Storck, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), über den von Putenwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Tierschutz gemeinsam erzielten Konsens. An der Neufassung der 1999 etablierten Eckwerte, die 2004/05 einer ersten Zwischenbewertung unterzogen worden waren, hatte der VDP seit März 2011 gemeinsam mit Vertretern aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), den Fachministerien mehrerer Bundesländer sowie Vertretern von Wissenschaft, anerkannten Tierschutzorganisationen und dem Deutschen Bauernverband (DBV) gearbeitet. "Das ist eine beeindruckende Leistung aller Beteiligten, diesen intensiven Beratungsprozess konstruktiv zu einem erfolgreichen Ergebnis geführt zu haben", würdigt ZDG-Präsident Leo Graf von Drechsel das inhaltliche und zeitliche Engagement der über 30 Mitglieder der Arbeitsgruppe. Ein Engagement, das Früchte trägt: Mittlerweile liegen die Eckwerte in der finalen Form vor, am 1. Oktober 2013 treten sie in Kraft und gelten als freiwillige Selbstverpflichtung der Branche unmittelbar für jeden Putenhalter in Deutschland.

Kernstück der neuen Eckwerte ist das sogenannte "Gesundheitskontrollprogramm", das anhand tierbasierter Indikatoren vergleichende Rückschlüsse auf den Gesundheitsstatus und das Wohlbefinden der Puten ermöglicht. Dabei sollen unter anderem Parameter wie Tierverluste, Fußballengesundheit und Brusthautveränderungen herangezogen werden. Dieses Programm dient nicht lediglich statistischen Zwecken, sondern entfaltet praktischen Nutzen im Sinne zielgerichteter Verbesserungsmöglichkeiten: Im Rahmen eines Rückkopplungssystems werden die Putenhalter über die Ergebnisse aus ihren Herden informiert, um bei etwaigen Auffälligkeiten gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt einen Gesundheitsplan erarbeiten und umsetzen zu können. An die Teilnahme am Gesundheitskontrollprogramm ist zudem die zulässige Besatzdichte gekoppelt. Weitere zentrale Änderungen der neuen Eckwerte betreffen unter anderem die Anforderungen an die Sachkunde der Putenhalter als Grundvoraussetzung für einen tierschutzgerechten Umgang mit den Tieren, die Bereitstellung von Beschäftigungsmaterial für die Tiere, die Strukturierung des Stalles sowie technische Vorgaben an die Versorgungseinrichtungen und die Lüftung.

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Verbindliche Haltungsvorgaben für Puten statt Augenwischerei durch Geflügelwirtschaft

Friedrich Ostendorf zum vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft veröffentlichten Eckpunkte-Papier zur Putenhaltung

Freiwillige Branchenabsprachen bringen uns keinen Schritt weiter. Wir brauchen endlich rechtsverbindliche Vorgaben für die Putenhaltung, wie es sie für die meisten anderen Tierarten schon gibt. Zudem ändert die veröffentlichte Vereinbarung am wichtigsten Punkt in Sachen Tierschutz gar nichts: Nach wie vor sind viel zu viele Tieren pro Quadratmeter erlaubt. Wie und vor allem mit welchen Konsequenzen die neuen Untersuchungen am Schlachthof durchgeführt werden sollen, ist völlig unklar.

Obwohl der Zentralverband der Geflügelwirtschaft einen ,,Durchbruch für mehr Tierwohl" ankündigt, ändert sich an den Besatzdichten überhaupt nichts. Nach wie vor sind bei Hennen 52 kg, bei Hähnen bis zu 58 kg Lebendgewicht pro Quadratmeter erlaubt, also bis zu vier Tiere mit über zehn kg Gewicht. Auslauf und Frischluft sind auch nicht Bestandteil der Vereinbarung. Die Formulierung zur Einstreu ist außerdem viel zu unkonkret um wirklich sicherzustellen, dass den Puten trockene, lockere Einstreu zur Verfügung steht. Die Anzahl der Tränken wird teilweise sogar verringert.

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Tierschutz oder Etikettenschwindel

Label zur Verbraucherinformation reichen nicht aus – Ein Diskussionsbeitrag

Tierwohl ist in aller Munde! Könnte meinen, wer die aktuellen Medienberichte verfolgt. Gerade die Fleischverarbeiter sind dabei auffällig aktiv bei der Veröffentlichung neuer Labels, die einen hinreichenden Tierschutz propagieren sollen. Dabei kritisieren Nichtregierungsorganisationen, sofern sie nicht daran beteiligt sind, nachdrücklich die Wirkung solcher Programme zur Tiergesundheit. Auch in der Medienlandschaft finden sich regelmäßig Hintergrundberichte, die nicht selten auch den Vorwurf des Greenwashings im Kontext aktueller Tierwohlkampagnen enthalten. Und der Verbraucher? Steht vor dem Kühlregal und ist durch die Vielzahl unterschiedlicher Labels überfordert.

Dabei wird das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere CSR (Corporate Social Responsibility) in der Agrar- und Ernährungswirtschaft seit Jahren ausführlich und auch kontrovers diskutiert. Nahezu alle branchenrelevanten Medien haben dieses Thema eingehend und bisweilen inflationär aufgegriffen. Und das doch offenbar immer im Sinne der Wertigkeit einer nachhaltigen Wirtschaftweise entlang der gesamten Lieferkette, die vom Verbraucher letztlich honoriert werden soll.

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Neue Stallungen für Versuchsbetrieb Geflügelhaltung in Geel

Der Versuchsbetrieb Geflügelhaltung eröffnet 2014 zwei neue Stallungen. Über fünf Millionen Euro investieren die Provinz Antwerpen und die Flämische Regierung sowie die Geflügelwirtschaft in dieses Projekt. Getestet werden in den Ställen u.a. neue energiesparende Entlüftungssysteme, die zugleich die Ammoniakemissionen reduzieren. So unterstützt der Versuchsbetrieb die Wirtschaft bei deren Bemühungen, noch umwelt- und tierfreundlicher sowie kostensparender zu arbeiten.

Flandernweit erzielt die Geflügelwirtschaft einen Umsatz von 500 Millionen Euro; voriges Jahr stellte sie neun Prozent des Gesamtumsatzes der flämischen Land- und Gartenbauwirtschaft. “Einen sehr hohen Stellenwert hat die Provinz Antwerpen für diesen Sektor”, betonte Ludwig Caluwé, der in der Provinzregierung das Agrarressort führt. “Hier befinden sich die meisten Geflügelhaltungen, Zulieferer und Abnehmer. Deshalb finden wir es als Provinzregierung wichtig, die Geflügelhaltung als Wirtschaftszweig zu fördern”.

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Futtermittelindustrie: Tierhaltung und Tierernährung benötigen langfristige Rohstoffstrategie

Die aktuell hohen Preise auf den Getreide- und Futtermittelmärkten sind nicht nur die Folge zeitweilig schlechter Ernten, sondern auch struktureller und dauerhafter Steigerungen der weltweiten Nachfrage. Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) fordert daher mehr politische Unterstützung für eine langfristige Rohstoffstrategie und sieht dies als wichtigen Beitrag zur Standortsicherung für die Tierhaltung in Deutschland.

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Backhaus: Nachfrage nach Geflügelfleisch steigt kontinuierlich an

Angesichts der anhaltenden Proteste gegen den Bau von Tierhaltungsanlagen insbesondere im Bereich Geflügel unterstreicht Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus: „Die Nachfrage nach Geflügelfleisch steigt weltweit, aber auch in Deutschland kontinuierlich an. So stieg der Verbrauch von Geflügelfleisch pro Kopf der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2010 auf 19,3 kg an.“ Dies sei für ihn auch nicht verwunderlich, trägt doch der Verzehr von Geflügel zur gesunden Ernährung bei. Geflügel ist fettarm, und dabei reich an Eiweiß. Es enthält viel Folsäure, die vor Arteriosklerose schützt. Beim Fett in der Hähnchenkeule handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäure, die Herzinfarkten vorbeugen kann. Gleiches trifft für Putenfleisch zu.

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Putenhalter ergreifen Initiative und überarbeiten "Eckwerte"

Tierschutz, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einem Tisch

Die deutschen Putenhalter nehmen ihre Verpflichtung für das Tierwohl ernst. Aus diesem Grund hat der Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) unter dem Dach des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) aus eigener Initiative eine Überarbeitung der sogenannten "Bundeseinheitlichen Eckwerte" angestoßen, die als Regelwerk für die Putenhaltung eine freiwillige, für die Branche allerdings bindende Vereinbarung darstellen. Zu den Beratungen hat der VDP nicht allein Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an einen Tisch geholt, sondern insbesondere auch Vertreter von Tierschutzorganisationen: "Uns ist wichtig, mit allen relevanten gesellschaftlichen Institutionen gemeinsam und konstruktiv an einer kontinuierlichen Weiterentwicklung sämtlicher Aspekte der deutschen Putenwirtschaft zu arbeiten", betont VDP-Vorsitzender und ZDG-Vizepräsident Thomas Storck. Nach dem Auftakt der Beratungen im März 2011 widmen sich aktuell rund 30 Experten in Unterarbeitsgruppen den Themen Haltungsbedingungen, Tiergesundheit und Tierbetreuung. Zum Abschluss kommen sollen die Beratungen mit einem neuen Regelwerk voraussichtlich Mitte 2012.

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Belgien: Schluss mit betäubungsloser Ferkelkastration

Ab 01. Januar 2012 wird die chirurgische Ferkelkastration ohne Verabreichung von Betäubungsmitteln in Belgien nicht mehr toleriert. Das geht aus der Pressemitteilung des Verbands der belgischen Schlachthöfe und Zerlegebetriebe (FEBEV) vom 07. September 2011 hervor.

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